Montag, 3. Januar 2011

Brauchen wir Gott?

„Die Prädisposition zu religiösem Glauben ist die komplexeste und mächtigste Kraft des menschlichen Geistes und aller Wahrscheinlichkeit nach ein unauslöschlicher Bestandteil der menschlichen Natur.“

Dreizehn berühmte Wissenschaftler und zeitgenössische Religionskritiker beschreiben in „Brauchen wir Gott? - Moderne Texte zur Religionskritik“ ihre ganz persönlichen Einwände gegen den Gott, den die Kirche predigt.

Alle Autoren argumentieren meist auf naturwissenschaftlicher Basis, ziehen aber auch philosophische, psychologische und soziologische Argumente zu Rate und zeigen dem Leser, das es einen solchen Gott, wie die Kirche ihn predigt und vorstellt, gar nicht geben kann.

Aber kann es nicht einen anderen Gott geben? Eine klare Antwort auf die Frage nach irgendeinem Gott gibt das Buch nicht, aber sind sich doch alle Autoren sicher, dass der Mensch genetisch zum Glaube programmiert ist und dass der Glaube einen evolutionären Vorteil bietet.

So ist der Glaube also Teil des Menschen, doch ist der Glaube nicht an einen große, allgütigen und allmächtigen Gott gebunden, sondern vielmehr an Hoffnungen des Menschen.

Brauchen wir also überhaupt einen Gott? Religiöse Menschen werden darauf mit einem definitiven Ja antworten, wohingegen die Autoren dieses Buches eher den Kopf schütteln werden. Einige Soziologen werden das Nein damit begründen, dass Religion und der Glaube an Gott Menschen zusammenbricht und das ist für den Menschen wichtig, da er ein soziales Wesen ist!

Die Antwort der Soziologen ist für mich sehr befriedigend und ich denke, dass sie vollkommen zutrifft. Die genetische Programmierung auf den Glauben und die biologische Ausstattung des Gehirns mit dem Glauben liefert einen Grund zu glauben, aber an was bleibt jedem selbst überlassen.

Die dreizehn Essays sind großartig geschrieben und lässt den Leser über den eigenen Glauben nachdenken – Gott: gibt es ihn oder nicht? Die Antwort für mich ist klar: Nein, es gibt keinen Gott! Aber der Glaube an einen Gott ist für die Menschen und die Gesellschaft unverzichtbar. Also brauchen die Menschen einen Gott!

„Wenn Gott das Böse nicht beseitigen will, dann ist er nicht gut. Wenn er es nicht beseitigen kann, dann ist er nicht allmächtig. Mit anderen Worten: Die Allmacht und Allgüte Gottes sind mit Übeln dieser Welt logisch einfach nicht vereinbar.“

2 Kommentare:

  1. Das Zitat am Ende ist genau das, was ich mir immer denke. Ich kann Menschen auch nicht verstehen, die die Bibel wörtlich nehmen, denn allein in diesem Buch sind so unglaublich viele Unstimmigkeiten zu finden.

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  2. @puzzeline: Ich denke, dass jeder Atheist und Agnostiker sich auf dieses Zitat beruft!

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