Donnerstag, 22. Juli 2010

Die Leinwand



Zwei Welten prallen aufeinander 
       
Amnon Zichroni besitzt die Fähigkeit Erinnerungen anderer Menschen nachzuerleben. Eine Berührung und er erlebt etwas aus der Vergangenheit einer anderen Person. Er wurde in Jerusalem geboren, wuchs jedoch in der Schweiz auf und studierte in den USA. Und in der Schweiz, der Heimat der Psychoanalyse, lässt er sich zum Psychoanalytiker ausbilden. Durch Zufall trifft er auf den Geigenbauer Minsky, der seine Kindheit in einem KZ-Lager verbringen musste. Eines Nachmittags überzeugt Zichroni Minsky davon, seine traumatischen Erlebnisse im KZ-Lager in einem Buch zu verarbeiten. Und nach dem Erscheinen von Minsky's Buch, findet der Journalist Jan Wechsler heraus, dass Minsky's Erlebnisse rein fiktiv sind und stellt damit Minsky und Zichroni an den Pranger.
    
Zehn Jahre später wird Jan Wechsler ein Koffer zugestellt, den er vorher noch nie gesehen hat. Im Koffer findet er einige Bücher, darunter auch das Buch „Maskeraden“ findet. Auf dem Cover des Buchs steht, dass er es selbst geschrieben hat. Thema des Buchs ist die Enthüllung Minsky's Geschichte, nämlich das sie ausgedacht ist. Doch Wechsler kann sich nicht daran erinnern, dass er das Buch geschrieben hat. Er sucht nach den fehlenden Erinnerungen und begibt sich auf eine Reise und besucht Israel. Dort erfährt er, dass er schon einmal in Israel war, und dass sein ehemaliger Gastgeber, Amnon Zichroni, seit dem spurlos verschwunden ist.
    
Benjamin Stein hat die Geschichte in zwei Bücher unterteilt, in zwei Seiten. Die eine Seite, nämlich die von Amnon Zichroni, hat mir unheimlich gut gefallen – von Anfang an hat mich die Geschichte verzückt und verzaubert. Ich war begeistert von Zichroni's Geschichte und habe sie verfolgt wie kaum etwas.
   
Dagegen fand ich die Geschichte von Wechsler weniger gut. Natürlich war sie interessant, aber ich hatte Probleme mit dem Einstieg und als ich dann drin war, konnte ich die Geschichte einfach nicht mit voller Konzentration verfolgen.
    
Doch trotzdem, insgesamt, hat mich dieses Buch sehr überzeugt! Der Schreibstil des Autors ist wunderbar und Stein bedient sich einer tollen und mitreißenden Sprache, die mich begeistert hat. Ich kann dieses Buch empfehlen – und hoffe, dass jeder zukünftige Leser sich besser in Wechsler's Geschichte zurecht findet.
  
P.S.: Am Wochenende gibt es ein Interview mit dem Autor und man kann eines von drei signeirten Exempalren gewinnen!

6 Kommentare:

  1. ...ich glaube du hast bei Wechsler zu viel vermutet. Hinter dieser Geschichte steht so viel, du solltest sie unbedingt nochmal lesen, vielleicht in 2-3 Jahren...

    Libe Grüße

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  2. @Fiedlers: Lesen werde ich sie auch noch einmal - mit der anderen Seite zusammen! Aber erst in ein paar Jahren... das Buch läuft ja nicht weg! :)

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  3. Gute Rezension zu einem sehr interessanten Buch. Auch das Interview finde ich gelungen.
    Kann mir nur gerade nicht vorstellen, wie das mit den zwei Seiten gemeint ist. Sind es zwei getrennte Bücher in einem oder wird abwechselnd geschildert? Macht mich auf jeden Fall neugierig.
    Liebe Grüße Petra

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  4. das Buch klingt spannend. Nur die Geschichte mit den zwei Seiten irritiert mich. Ich habe schon Bücher gelesen wo der Autor von einem Handlungsstrang zum anderen hin und her gesprungen ist.

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  5. Das hört sich interessant, aber auch verwirrend zugleich an. Dennoch würde mich dieses Buch reizen, auch wenn ich mir vorstellen kann ähnliche Probleme beim Lesen zu haben wie du. Ein zu häufiger Wechsel in der Erzählung, und dann sogar seitenweise, dürfte wohl recht anstrengend werden.

    Liebe Grüße

    schlumeline

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  6. Scheint ein sehr interessantes Buch zu sein. Deine Rezi und auch das Autoreninterview zeigen schon die Schwierigkeiten auf, die einerseits der Autor, andererseits auch der Leser bei der Umsetzung eines so anspruchsvollen Plots haben.
    Auf die Darstellung in der Perspektive von zwei Erzählern bin ich jedenfalls gespannt.

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