„Naturwissenschaft ist kein Bestand an Daten oder Fakten. Sie ist eine Geisteshaltung. Eine bestimmte Art, die Welt zu sehen, sich der Welt direkt zu stellen, ohne sich den Blick zu verstellen.“
Natalie Angier, Pulitzerpreisträgerin und berühmte Wissenschaftsjournalistin, macht sich Sorgen! Für unsere Gesellschaft wird Wissen zum immer wichtigeren Gut, das sagen zumindest die Sozialwissenschaftler und Zukunftsforscher, aber warum interessieren sich dann immer weniger Menschen, vor allem die jungen Menschen, für Physik, Chemie und Co.?
Und deswegen sorgt sich Angier. Gerade in Anbetracht der Tatsache, dass junge Menschen die Zukunft sichern und die Naturwissenschaften immer wichtiger werden, sich aber dennoch nicht für Naturwissenschaft und Wissenschaft im allgemeinen.
Angier konnte das selbst an ihrer Familie beobachten: ihre Schwester kündigte, als ihr zweites Kind 13 war, die Mitgliedschaft für das Naturwissenschaftsmuseum und den Zoo, da sie fand, dass es Zeit für ihre Kinder wurde, sich der Kultur zuzuwenden. Angier konnte das nicht verstehen und wollte ihre Schwester vom Gegenteil überzeugen, doch diese sah nicht ein, warum die Kinder weiterhin ins Naturwissenschaftsmuseum und in den Zoo gehen sollen.
Deswegen hat es sich Angier zur Aufgabe gemacht, junge Leute von den Naturwissenschaften zu überzeugen, und dafür schrieb sie „Naturwissenschaft – Was man wissen muss, um die Welt zu verstehen“. Angier schreibt neun Essays zu jenen Forschungsgebieten, die die Gesellschaft von morgen bewegt/bewegen sollte, denn in ihnen liegt die Zukunft!
Als naturwissenschaftlich interessierter Leser musste ich dieses Buch natürlich lesen, habe es aber erst im zweiten Anlauf geschafft, durchzusteigen! Es ist in keinem Fall langweilig, aber es ist, leider Gottes, teilweise schwer verständlich, was bei einem populärwissenschaftlichen Titel fatal ist.
So kann man die vorgestellten Forschungen und Themen zwar auch als Laie und ohne Vorkenntnisse verstehen, doch erst im zweiten Anlauf. So bin ich beispielsweise kein großer Mathematikfan, habe auch keine Begabung für Mathematik und hatte dementsprechend Probleme mit jenen Kapiteln, in denen Mathematik vorkommt, was vielleicht auch an meiner Abneigung gegenüber der Mathematik liegt, aber ich fande es auch sehr schwer verständlich.
Generell wirkt das Buch teilweise sehr komplex und zu vollgepackt, sodass der Leser die eine oder andere Seite mehr als einmal lesen muss, um komplett durchzusteigen.
Jedoch hat Angier einen Extrapunkt damit verdient, dass sie sich einem großen Problem unserer modernen Gesellschaft annimmt: die Abneigung gegen die Naturwissenschaften! Ihr Ziel, nämlich Leser von den Naturwissenschaften zu überzeugen, hatte bei mir keinen Zweck, denn ich bin von den Naturwissenschaften überzeugt. Sie nicht? Dann wird es aber Zeit – lesen Sie dieses Buch!
Samstag, 1. Januar 2011
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